Reklamation
Ikea

Guten Morgen,

schlechter Service, schlechte Qualität, irgendsowas.

Vor zwei Jahren ein Elvarli System mit ein paar Schubladen gekauft. Der Plan war, es später mit weiteren Schubladen zum halboffenen Kleiderschrank aufzurüsten. Den Geruch, den die Böden der Schubladen ausströmen, ein Vierteljahr später bei Ikea reklamiert. Antwort von dort, man solle noch etwas warten, das sei normal bei neuen Möbeln. Gut, war kein Regal für Kleidung, also abwarten.

Im Sommer bzw Herbst diesen Jahres das böse Erwachen: das bis dahin kaum genutzte Regal mit Schubladen ergänzt, doch die neu gekauften Schubladen stinken bestialisch, Kleidung nimmt den Geruch an, der Raum stinkt.
"Neue Möbel verlieren den Geruch nach ein paar Wochen" stimmt nicht. Drei Monate stand das fast 3m breite Regal samt Schubladen leer, die Klamotten stapelten sich außerhalb und lagerten teilweise in Boxen. Im November wurden die Schubladen bei Ikea reklamiert, der Gestank wurde bestätigt, die Rücknahme erfolgte aber im Rahmen der "normalen" Rücknahmebedingungen, es wurde keine Reklamation auch in Bezug auf die "alten" Schubladen aufgenommen. Zu denen wurde mir lapidar erklärt "zu spät", der Mangel wurde ignoriert.

In einem Telefonat mit Ikea vorletzte Woche wurde mir vorgehalten, dass es seltsam klingt, wenn mich nach zwei Jahren der Geruch der Schubladen stört. Die Vorgeschichte, das Aktuelle interessiert Ikea nicht. Eine Aussage war, dass Kunden damit leben müssen, dass neue Möbel riechen können. Abgesehen davon geht es mir darum, dass ich hier Möbelteile stehen habe, die ich nicht nutzen kann, weil Ikea keine Schubladen liefern kann, die nicht stinken. Es ist ein Teufelskreis und dazu kommt dann noch, dass ich ein halbes Jahr nun ohne richtige Kleidetaufbewahrung bin. Das war eigentlich anders geplant.

Das Landgericht Coburg hat zu Geruch von Möbeln festgestellt, dass auch nach längerer Zeit eine Reklamation zulässig ist. Es führte aus, dass neue Möbel keinen Eigengeruch haben dürften. Urteil vom OLG Bamberg bestätigt:
LG Coburg, Urteil 13.5.2009, 21 O 28/09
OLG Bamberg, Beschlüsse vom 13.7. und 7.8.2009, 6 U 30/09

Selbst frage ich mich, welchen Sinn es für mich machen soll, wenn ich neue Möbel kaufe und diese aufgebaut Wochen leer stehen lassen soll oder muss, damit die ausgasen können und dadurch ein schlechtes Raumklima hinnehmen muss. Im Zusammenhang damit frage ich mich dann, was da ausgast, welche flüchtigen Stoffe das sind, ob die wirklich unschädlich sind usw. Die Frage an Ikea blieb unbeantwortet, die Produktinformationen sagen nichts dazu.

Alles in allem ist der Kauf des nicht gerade billigen Systems (~1100€) ein einziges Ärgernis. So, wie es jetzt dasteht unbrauchbar, neue Schubladen zu kaufen ist Schwachsinn. Verkaufen ginge nur mit mindestens 60% Verlust, was nach zwei Jahren ohne nennenswerten Gebrauch Wahnsinn wäre. Ikea Zurückkauf gibt es für das System anscheinend nicht.

Ikea windet sich kundendiensttechnisch wie ein Aal, der Laden ist telefonisch selten erreichbar, sehr lange Wartezeiten. Emails an den Kundenservice werden von verschiedenen Häusern beantwortet und beinhalten die Antwort "sprech mit dem Bon in Deinem Möbelhaus vor". Dass ich das schon getan habe und mich deshalb per Mail an den Kundenservice wende, ist Schildbürgerei.

Suchmaschine zeigt viele Treffer im Zusammenhang mit olfaktorisch auffälligen Schubladen. Malm scheint auch betroffen zu sein. Selbst habe ich noch Kallax Einsätze, die denselben Geruch absondern.

Ich kann einfach nicht einsehen, dass ich als langjähriger Kunde so dermaßen veralbert werde. Abgesehen davon ist der Vorgang, die Art, wie das "Anliegen" bearbeitet wird, total kunden-un-orientiert. Keine Antwort ist keine Antwort, fertig.

Das heutige Telefonat war ein Konglomerat an Frechheiten. Ikea sollte die Schulungsinhalte der Mitarbeiter im Telefonkontakt überdenken. Es ist eine Unart, im Gespräch nach "Schwachstellen" im Drumherum zu suchen, um vom eigentlichen Anliegen abzulenken. Kann man machen, wenn man Leute verprellen will. Heutzutage gilt jedoch: das Internet vergisst nicht und es ist auch ein Sammellager für schlechte Erfahrungen.

Forderung: Rücknahme der Teile gegen maximal 30% Abzug (25% Abzug fürs erste Jahr, 8,3% fürs zweite Jahr, da allerdings Schnitt bei 30% für den Ärger, die Fahrerei, Zeitaufwand, etc)

Erstellt von Anja G. am 27.12.2018

Stellungnahmen seitens Anja G. sowie IKEA:


Stellungnahme ausstehend

Bedauerlicherweise liegt noch keine Reaktion seitens des Unternehmens vor.


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